Großtöpfer
Großtöpfer – ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Geismar und Seelsorgestelle der katholischen Kirchengemeinde „St. Ursula“ – liegt am Westfuße des Hülfens- berges in 195 Meter Höhe an der Frieda.
Im Landeshauptarchiv Magdeburg existiert zur Ersterwähnung des Ortes eine Urkunde vom 20. Dezember 1195, worin Papst Coelistin III. dem Kloster Germerode dessen Besitzungen, darunter die zu Thoffer, bestätigt. Diese Urkunde ist im Staatsarchiv Magdeburg in Abschriften aus dem 15. Jhd. überliefert.
1837 hatte der Ort 255 Einwohner, 1909 waren es 277, im Jahre 1981 zählte man 230, heute leben in Großtöpfer ca. 150 Einwohner, wovon ca. 50 zur katholischen Gemeinde gehören.
Die alte, dem hl. Petrus geweihte Kirche in der Dorfmitte war 1568 an die Protestanten übergegangen. Sie brach 1700 wegen Baufälligkeit zusammen. Die heutige evangelische Kirche an dieser Stelle wurde 1771 eingeweiht.
Nachdem durch die Reformation mehr als die Hälfte der Einwohner evangelisch wurde, hatten die wenigen Katholiken seit 1568 über 300 Jahre lang keine eigene Kirche mehr. Sie gingen auf den Hülfensberg oder nach Geismar zum Gottesdienst. Im 19. Jhd. kehrte sich der Anteil der Anteil von evangelischer und katholischer Bevölkerung wieder um: mehr als die Hälfte der Einwohner ist seitdem katholisch.
Im Jahr 1840 wird eine katholische Schule gebaut, ein Notaltar wird errichtet und die Patres vom Hülfensberg halten in den Wintermonaten in Großtöpfer den Gottesdienst.
Mit der Grundsteinlegung am 14. Juli 1901 begann man mit dem Bau der heutigen katholischen Kirche am Dorfrand. Nach gut einjähriger Bauzeit wurde sie am 10. November 1902 durch den Bischöflichen Kommissarius, Propst Hermann Osburg aus Heiligenstadt, dem heiligen Aloisius von Gonzaga (+1591) geweiht.
Immer wieder gab es Wohltäter zur Ausgestaltung der kleinen Kirche, so dass sie uns nicht nur erhalten ist, sondern im Laufe des Jahrhunderts sich den jeweiligen lithurgischen und baulichen Bestimmungen angepasst hat.
Zum 100jährigen Bestehen wurde die Kirche grundlegend von Grund auf saniert: sie erstrahlt heute in neuer Außenfassade, besitzt ein neues Kirchendach, einen neu verschieferten Turm mit neuer Turmbekrönung durch Kreuz und Kugel sowie eine neue Läuteanlage der Glocken.
Mögen wir als Gemeinde zur Ehre Gottes und zu unserer Freude das 100 jährige Bestehen unserer Kirche feiern und mögen unsere Gebete in diesem Gotteshaus von dem erhört werden, der selbst der Grundstein seiner Kirche ist: Christus gestern – Christus heute – Christus in Ewigkeit!